16.01.2025 – 15.02.2025
Julia Machallova, Paintings & Roland Rüegg, Sculptures
Julie Machallová kommt aus Ostrava – der drittgrößten Stadt Tschechiens – zu uns. Hier in die Jedlitschka Gallery zeigt die Künstlerin Öl auf Leinwand – Gemälde, deren Motive in der Hauptsache Architekturen und Interieurs sind. Machallová absolvierte die Kunstfakultät der Universität Ostrava in Ostrava, im Fachbereich Malerei bei Daniel Balabán. Anschließend absolvierte sie die Escuela de Arte de Sevilla in Spanien. Aktuell widmet sich Machallová mit ihrer Malerei den Themen Architektur, Natur und Mensch. Vielleicht haben Sie es schon entdeckt oder in den Titeln zu den Werken gelesen. Es sind hier nicht irgendwelche Architekturen zur Darstellung gekommen. Zur Darstellung kommen die bekanntesten Wohnhäuser der Moderne. Zur Serie gehören die Villa Tugendhat in Brünn und das Farnsworth-Haus – oder der Barcelona-Pavillon – alle Architekturen nach Plänen von Mies van der Rohe erbaut. Alle sind es Architekturen des Funktionalismus. Die Menschen davor oder darin sind anwesend und sind es doch nicht. Es sind die Besucher, welche heute diese Architekturen für die kurze Dauer ihrer Anwesenheit beleben. Diese Wohnhäuser sind schon vor langer Zeit zu Museen geworden. Damit setzt sie die berühmten Architekturen in eine interessante Matrix.
Roland Rüegg aus dem Toggenburg, findet im Zurückgelassenen das Kurzlebige von heute als Versteinerung von morgen und manifestiert es als Sedimentation unserer kulturellen Güter. Grundsätzlich ergibt bei Rüegg das Material die Form in Bezug auf die eigene Verwertbarkeit. Die Dimension der Arbeit ist die Summe der Wiederholungen einer Grundform. Die Überhöhung hin zum Kunstwerk entsteht also nicht durch die Vergrösserung des Objektes ins Gigantische wie z.B. bei den Pop Art Künstlern der 60er und 70er Jahre, sondern durch die erwähnte Wiederholung, welche durch ihre Textur eine ganz eigene Ästhetik hervorruft. Zudem sind die Arbeiten, da sie aus einem Stück gearbeitet sind, nicht brauchbar im konventionellen Sinn: sie zielen darauf ab, unsere Wahrnehmung zu schulen und eröffnen uns,- nicht ohne Humor- eine andere Sehweise anzunehmen. Nicht zuletzt sind sie auch eine Art der Dividende nach einem langen Arbeitstag.