18.01.2020 – 07.03.2020
Change Your Focus
Marc Moser – Barbwire Skulpturen
Das künstlerische Schaffen des Bildhauers Marc Moser ist stark von der menschlichen Polarität und der Affinität zum Werkstoff Metall geprägt. So war die leicht abstrahierte Formsprache der Skulpturen, welche in den 90ern entstanden, ein Manifest der Leichtigkeit in der Schwere. In der weiteren künstlerischen Entwicklung forderten Brüche und Risse bis zur Aufhebung der Schwerkraft die Stabilität der Materie heraus. Das Aufbrechen üblicher Wahrnehmungsmuster bestimmten auch seine Werke ab 2010. So fand die über-dimensionierte rosa Brille «sea pink», welche sich mit der menschlichen Sehnsucht auseinandersetzt, am Strand von Aarhus DK grosse internationale Beachtung. Es folgten weitere Werke in diesem Kontext, welche an verschiedenen europäischen Schauplätzen ihre Wirkung entfalteten. Auch bei den Stacheldrahtarbeiten stehen motivisch die Dinge des alltäglichen Lebens im Fokus. In einer zeitintensiven, wie achtsamen Arbeitsweise entstehen aus Stacheldraht Objekte, welche man bis dato so noch nie wahrgenommen hat.
Der Werktitel vermittelt dabei die Aussage, welche teils provokativ, teils ironisch, aber auch philosophisch ist und begrenzt das Werk nicht nur auf die Ästhetik. Es wirkt nach und eröffnet eine neue Wahrnehmung.
Rik Beemsterboer – Hyperrealistische Silhouetten Bilder
Rik Beemsterboer , der unerbittliche Tiefseelenforscher.
Eine mit Diamanten und Rubinen besetzte Rolex, ein Schweizer Sackmesser mit allen ausfahrbaren Teilen, eine Vespa, den Deckel einer Heineken-Bierflasche, einen alten «Döschwo», einen Porsche 356 SC Outlaw, hat Rik Beemsterboer aus mehreren Zentimeter dicken Holzplatten den Konturen entlang ausgeschnitten. Das Besondere an diesen flachen Objekten ist ihre Plastizität aufgrund des präzisen Farbauftrags, welcher jedes noch so kleine Detail, jede Wölbung, Vertiefung und Spiegelung herausarbeitet. So makellos, so überhöht, so angebetet, wie es nur eine diamantenbesetzte Rolex und vielleicht noch Kim Jong Un sein kann – oder sein möchte. So lässt sich das Doppel-bödige ablesen, die dünne Schicht zwischen Gut und Böse, zwischen Aggression und Schutzlosigkeit. Es sei denn, wir nehmen die Bilder einfach als gut gemachte Kunst, ergo als den Versuch des Künstlers, Ikonen, Statussymbole des Alltags, als Fetische malerisch zu zelebrieren und ihre Bedeutung ad absurdum zu führen.